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Das Kapitol 

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Das Kapitol (der kapitalistische Hügel Roms) galt in der Antike als eine Art Gottesstätte, es wurden dort Altäre und Statuen von Gottheiten aufgestellt. Seume sagt, er vermisse den schönen Brutus, der nach Paris gewandert sei. Seume fragte sich, was Brutus in Paris soll. Er meinte, dass es vor fünfzig Jahren eine Posse gewesen sei, jetzt ist es eine Blasphemie. Seume bezieht sich hier auf eine Darstellung des Junius Brutus, der je nach Perspektive als Cäsarenmöder oder Held der Republik gilt. Mit dem Begriff Blasphemie bezieht er sich auf den Staatsstreich, mit dem es Napoleon Bonaparte grlang, erst Konsul (gewissermaßen Alleinherrscher) in Frankreich zu werden und die Republik faktisch abzuschaffen. Außerdem sah Seume die alte herrische Wölfin, die bei Cäsars Tode vom Blitz beschädigt worden sein soll. Gemeint ist die Wölfin, die der Sage nach Romulus, den späteren Gründern Roms, und seinen Zwillingsbruder Remus aufgezogen haben soll. 

Heute befindet sich an der Stelle, die Seume seinerzeit besucht hat, das Rathaus Roms und ein neuer Kapitolsplatz.

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